logo
logo

SKINBOOSTER

Sind minimalinvasive Injektionsbehandlungen zur intensiven Hautdurchfeuchtung und -verbesserung mit vernetzungsarmen oder unvernetzten Hyaluronsäureprodukten. Diese werden großflächig in die oberflächlichen Hautschichten injiziert und binden dort große Mengen an Feuchtigkeit. Darüber hinaus unterstützen sie regenerative Prozesse. Im Gegensatz zu den klassischen Fillern bewirken sie also nicht primär einen Volumenaufbau sondern eine Verbesserung der Hautqualität: Feineres Hautbild, weniger Knitterfältchen, mehr Elastizität, mehr Glow.

Produkt

Hersteller

HA-Konzentration

Besonderheiten

Anwendung

Behandlungen

/ Wirkdauer

Restylane Skinboosters Vital / Vital Light

Galderma

20mg/ml (Vital)

12mg/ml (Vital Light)

Leicht BDDE-vernetzt,

Vital Light für empfindlichere Haut / jüngere Patienten

Intradermale Mikrodepots oder linear retrograd, 1ml pro Gesichtshälfte

2-3 alle 4 Wochen; Touch-Up 9-12 Monate; Wegen leichter Vernetzung etwas mehr Antifalten-Wirkung

Juvederm Volite

Allergan

12mg/ml, keine Zusätze

Stärker BDDE-vernetzt, dadurch etwas visköser,

Mikrodepots in die obere bis mittlere Dermis oder linear retrograd, 1ml pro Gesichtshälfte

Oft nur 1 wegen stärkerer Vernetzung; Touch-Up 6-9 Monate,

Profhilo

IBSA

32mg/ml (50% hoch- , 50% niedermolekulare HA

Keine BDDE-Vernetzung, thermisch stabilisiert, sehr fließfähig

Mikrodepots in tiefe Dermis oder subkutan mit stumpfer Kanüle, 5 Punkte pro Gesichtshälfte

2 alle 4 Wochen; Touch-Up 6-9 Monate;

auch Biostimulation

Hydrodeluxe

Neauvia

18mg/ml unvernetzte HA + 0,01 Calciumhydroxylapatit + Glycin + Prolin

BDDE-vernetzt

Mikrodepots in mittlere Dermis oder linear retrograd in Subkutis mit stumpfer Kanüle 1ml pro Seite

3 alle 4 Wochen; Touch-Up 6 Monate;

auch Biostimulation

Skinvive

Allergan

13,5mg/ml mikrovernetzte HA, keine Zusätze

BDDE-mikrovernetzt, noch fließfähiger, sehr geringe Hebekapazität

Mikrodepots in oberflächliche Dermis

Oft nur 1; Touch-Up 6 Monate;

Wirkungsmechanismus

Die injizierte Hyaluronsäure bindet große Mengen Wasser bis zum 1000fachen ihres Eigengewichts. Darüber hinaus verbessert sie über eine Hochregulierung der wird Aquaporin-3-Expression in der Zellmembran die Feuchtigkeitsaufnahme der Hautzellen. Sie führen dadurch zu einer messbar besseren Feuchtigkeit, Elastizität und Glättung der der Hautoberfläche. Besonders bei reifer Haut, bei der die Aquaporin-3-Level deutlich absinken, kann diese Hochregulierung von Aquaporin-3 die Langzeitwirkung der Skinbooster erklären.

Anwendungsgebiete

Skinbooster eignen sich für Patient*innen aller Hauttypen, die sich einen frischen Look und Glow wünschen, ohne dass es wie aufgefüllt aussieht. Ideale Kandidaten sind ältere Patienten mit einer feuchtigkeitsarmen, dünnen Haut mit feinen Knitterfältchen und geringer Hautelastizität aber ohne Volumenverlust. Besonders hilfreich sind Skinbooster gerade bei durch Nikotin oder UV-Licht geschädigter, fahler Haut. Ab etwa dem 25.-30. Lebensjahr kann man Skinbooster auch prophylaktisch einsetzen. Ziel ist es dann, frühzeitig die Hautqualität zu unterstützen, bevor deutliche Altererscheinungen sichtbar werden. In Kombination mit anderen Verfahren, wie der Subzision, dem fraktionalen Laser oder dem Radiofrequenz-Microneedling eignen sich die Skinbooster auch sehr gut zur Behandlung von milden Aknenarben.

Eine Anwendung ist überall dort möglich, wo sich die Haut nach Frische sehnt, z.B. in der Augenregion, an Wangen, Stirn, Hals & Dekolleté und den Handrücken.

Vorbehandlung

Um das Hämatomrisiko zu minimieren, sollten Sie rechtzeitig ihre gerinnungshemmenden Medikamente absetzen. Darüber hinaus sollten Sie eine Woche vor dem Termin keine aggressiven Peelings oder Laserbehandlungen durchführen lassen, auf Retinol- oder Retinoid-haltige Produkte verzichten und am Vortag vor der Behandlung keine Rasur oder Enthaarung im Gesicht durchführen. Im Falle einer regelmäßigen Herpesinfektion sollten Sie einen Tag vor der Behandlung mit einer insgesamt fünftägige Prophylaxe mit Aciclovir-Tabletten 5x200mg beginnen. Zahnärztliche Eingriffe, Impfungen oder größere OPs sollten mindestens 2 Wochen vor und nach der Behandlung unterbleiben. Akute Hautentzündungen sollten vor der Behandlung vollkommen abgeheilt sein.

Behandlung

Nach einer gründlichen Desinfektion erfolgt die Injektion des Hyaluronsäureprodukts entweder mit einer sehr feinen spitzen Nadel in Form sehr vieler feiner Mikrodepots im Abstand von 0,5 bis 1,0cm direkt in die mittlere Hautschicht (Mikrobolus-Technik) oder mit der Fächertechnik, bei der eine längere stumpfe Kanüle zunächst über einen kleinen Einstich subkutan vorgeschoben und das Produkt dann während des Zurückziehens linear in feinen Strängen fächerförmig abgegeben wird.

Nachbehandlung

Es entstehen keine echten Ausfallzeiten. Direkt nach der Behandlung sollten die behandelten Areale mit Hilfe von Kühlkompressen in 5-10minütigen Intervallen gekühlt werden. Am selben Tag sollte auf Sport, Sauna, Make-up und direkte Sonne verzichtet werden. Außerdem empfiehlt sich die Anwendung einer Sonnenschutzcreme und einer milden, ebenfalls hydratisierenden Hautpflege ohne irritierende Inhaltsstoffe wie Retinol oder Fruchtsäure.

Behandlungsergebnis

Im Gegensatz zu Stimulatoren wirken Skinbooster schnell und direkt. Bereits nach einigen Tagen bis Wochen wird eine verbesserte Textur, Gleichmäßigkeit und Elastizität der Haut sichtbar. Die Ergebnisse orientieren sich am Hautbild, nicht am Volumen. Knitter- und Trockenheitsfältchen werden reduziert. Der Hautverbesserungseffekt manifestiert sich optisch als frischer, gleichmäßiger und leicht strahlender Teint. Dieser sogenannte „Glow „entsteht nicht durch einen äußeren Glanz sondern durch die innere Hydratation der Haut. Das Behandlungsergebnis ist ca. ein halbes Jahr sichtbar.

Risiken und Nebenwirkungen

Da sie meist aus stabilisierter, nicht oder nur gering vernetzter Hyaluronsäure bestehen und intradermal injiziert werden, gelten Skinbooster insgesamt als sehr sichere Behandlung.

Häufige meist harmlose Nebenwirkungen, die in den ersten Stunden bis Tagen auftreten und in der Regel spontan abklingen, sind Rötungen und Schwellungen an den Einstichstellen, Druckempfindlichkeit, Juckreiz oder Wärmegefühl und kleine Blutergüsse.

Gelegentliche Nebenwirkungen sind Asymmetrien, ungleichmäßige Verteilung oder Knötchenbildung durch zu oberflächliche Injektion, die aber meist durch Massagen korrigierbar sind, oder verlängerte Schwellung.

Sehr seltene Komplikationen sind eine akute bakterielle Infektion, eine allergische Reaktion auf die Hyaluronsäure oder Reste des Vernetzers BDDE, Gefäßkompression oder Gefäßokklusion, Fremdkörperreaktionen oder persistierende Papeln durch eine zu oberflächliche Injektion.

Gegenanzeigen

Weniger geeignet sind Skinbooster bei einem ausgeprägten Volumenverlust, tiefen statisch oder mimisch bedingten Falten und sehr dicker seborrhoischer Haut.

Nicht angewandt werden sollten sie bei aktiven Entzündungen oder Infektionen der Haut, wie z.B. bei einer aktiven Akne oder Herpesinfektion, in der Schwangerschaft oder Stillzeit sowie bei Autoimmunkrankheiten der Haut.